Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT: Die Welt des digitalen Zeitalters - Verabschiedung von Volker Thumm

Erstellt am: 23.10.2015

Auf Einladung des Arbeitskreises SCHULEWIRTSCHAFT Ostwürttemberg und der Agentur für Arbeit Aalen hat Professor Dr. Gunter Dueck im Zeiss Forum zum Thema „Der neue Mensch im digitalisierten Zeitalter“ gesprochen. Zuvor wurde der langjährige Arbeitskreisleiter Volker Thumm verabschiedet.

Begrüßt wurden die Besucher von Jörn P. Makko, Geschäftsführer von Südwestmetall in Aalen. Er sprach Volker Thumm im Namen von SCHULEWIRTSCHAFT und den Arbeitgebern großen Dank aus: "Volker Thumm hat als Leiter des Aalener Arbeitskreises SCHULEWIRTSCHAFT fast eine ganze Dekade geprägt!" In dieser Zeit habe Thumm viele wertvolle Impulse an der Schnittstelle vom Bildungssystem in das Beschäftigungssystem gegeben und außerdem in 35 Veranstaltungen mit insgesamt 870 Teilnehmern für ein noch besseres Verständnis von Schule und Wirtschaft geworben.

 

Gastredner Gunter Dueck arbeitete nach dem Studium der Mathematik und BWL als Professor für Mathematik. Im Anschluss daran war er fast 25 Jahre bei IBM, bis er als Chief Technology Officer 2011 in den Ruhestand ging und seither als Redner, Publizist und Schriftsteller arbeitet.

 

In seinem Vortrag warf Dueck einen Blick in die Zukunft. Die fortschreitende Digitalisierung stelle immer höhere Anforderungen an Arbeitnehmer und bewirke einen stetigen Stellenabbau. Dueck: „Menschen werden nie mehr gut bezahlt für etwas, was Computer können. Gut bezahlt werden nur Fähigkeiten, die ein Computer nicht kann.“ Alle Berufsgruppen würden Routineanteile der Arbeit an Computer verlieren, auch bei Professoren, Anwälten oder Ärzten. Dies habe allerdings auch zur Folge, dass mit abnehmenden Routineanteilen Arbeit komplexer und verdichtet werde und damit stressiger wirke. Je komplexer eine Tätigkeit sei, desto weniger Fehler dürften geschehen: "Es darf dann keine Minderleister mehr geben."

 

Kontrovers diskutiert wurden Duecks "ewige Denkgräben der Bildung" mit Fragen wie, "Welche und wie gebildete Menschen wollen wir sein? Wollen wir Gebildete oder Ausgebildete, Kompetitive oder Gemeinschaftstaugliche? Helfen Tablets beim Bilden?"

 

Das Ende der Kreidezeit im Klassenzimmer hänge ab von der Infrastruktur-Digitalisierung. Noch sei Schule geprägt "von isoliert dilettierenden Digitalamateuren", provozierte Dueck. Nach seiner Vision müsste ein Generalvorlesungsverzeichnis ins Internet gestellt werden und Inhalte sowie Materialien als "Trusted Source" legal gegen Flatrate oder gar frei verfügbar nutzbar sein. Dann wisse man mit Tablets und Smartphones auch etwas anzufangen. Dueck machte aber auch klar, dass Wissen allein nicht reiche: "Man muss schon auch können."

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