Besuch der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg

Erstellt am: 16.09.2014

Auf Einladung von Südwestmetall besuchte der Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT Ostwürttemberg die Zentrale der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg.

Der Tag in der Agentur war gefüllt mit interessanten Vorträgen. Zunächst begrüßte Bereichsleiter Jürgen Spatz die 30 Teilnehmer und informierte über die gewinnbringende Zusammenarbeit zwischen der Agentur und der Bundesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT. Ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit sei zum Beispiel ein Leitfaden für Pädagogen zur Elternarbeit. Eine nachhaltige Partnerschaft zwischen Schulen und Betrieben sei sowohl der Agentur als auch den Arbeitskreisen SCHULEWIRTSCHAFT wichtig.
 
Spatz berichtete allerdings auch über bestehende Herausforderungen. So haben von ca. 14 Prozent der Jugendlichen unter 25 Jahren keine abgeschlossene Berufsausbildung. Lösungsansätze würden auch für Studienabbrecher gesucht. Derzeit würden 28 Prozent der Bachelor-Studierenden ihr Studium abbrechen. Um dem entgegenzuwirken, fördere die Agentur frühzeitige Berufsorientierung an Schulen und stärke aktiv die Berufswahlkompetenz der Schüler. Des Weiteren biete die Agentur Maßnahmen im Bereich der Berufsorientierung an.
 
Der Arbeitskreis erfuhr von Andreas Gamst, Referent des Büros der Selbstverwaltung, dass die Bundesagentur für Arbeit deutschlandweit rund 100.000 Mitarbeiter beschäftige. Der Arbeitsinhalt ergebe sich aus dem sozialpolitischen Auftrag der Bundesagentur. Sie solle dem Entstehen von Arbeitslosigkeit entgegenwirken und den Ausgleich von Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt unterstützen. Bundesweit, so berichtete Gamst, sei die Arbeitslosigkeit mit auf dem niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung und es zeichne sich die Tendenz zum Fachkräftemangel immer stärker ab.
 
Im Anschluss an die Vorträge wurden die Teilnehmer durch das IT-Systemhaus mit dem Druck- und Kuvertierzentrum geführt. Hier werden für alle 600 Geschäftsstellen die ausgehenden Briefe gedruckt. Dafür werden pro Tag 5 Tonnen Papier bedruckt, was monatlich dem Gewicht eines Spaceshuttles entspricht, und täglich bis zu 600.000 Briefe versendet.
 
Anschließend besuchte die Gruppe das Dokumentationszentrum des Nürnberger Reichsparteitagsgeländes. Dort erlebte sie einen Kontrast der besonderen Art: Während auf einer großen Leinwand Bilder und Filme über den ersten und zweiten Weltkrieg vorgeführt wurden, konnten sich die Zuschauer in bequeme Liegestühlen auf einem Sandplatz setzen. Dieser Gegensatz wurde bewusst gewählt und sollte die Schrecken und Brutalität beider Kriege noch stärker verdeutlichen. Überwältigt und nachdenklich von den vielen Zahlen gefallener Soldaten und Zivilisten machte sich die Gruppe auf den Heimweg und bedankte sich für den abwechslungsreichen Tag bei Andrea Eberhard von der Servicestelle SCHULEWIRTSCHAFT, die die Reise begleitet hatte.
 
Info Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT:
Die Arbeitskreise SCHULEWIRTSCHAFT sind eine seit über 50 Jahren bundesweit bestehende Partnerschaft von Pädagogen und Wirtschaftsvertretern. Sie bieten ein Forum zum Austausch von Informationen und Erfahrungen sowie die Möglichkeit, den lebendigen Dialog zwischen Bildungs- und Wirtschaftssystemen zu fördern. Gemeinsames Ziel ist die aktive und positive Gestaltung unseres Bildungssystems. Durch gemeinsame Projekte und Veranstaltungen wird das gegenseitige Verständnis am Übergang vom Bildungs- in das Beschäftigungssystem gefördert.
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