Aufwertung der Berufsorientierung an Schulen

Erstellt am: 08.07.2016

Berufliche Orientierung nimmt im neuen Bildungsplan einen hohen Stellenwert ein. Aus erster Hand wurde der Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT von Thomas Schenk vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg über die wesentlichen Veränderungen im Bildungsplan 2016 informiert.

Gastgeber Jörn P. Makko, Vorsitzender des Arbeitskreises SCHULEWIRTSCHAFT, verwies auf die Vorreiterrolle Ostwürttembergs in Bezug auf Berufsorientierung an Schulen, die Umsetzung der Bildungspartnerschaften und die Vernetzung der Schulen mit der Wirtschaft. So feiert der Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT nächstes Jahr bereits sein 50-jähriges Bestehen. Deshalb begrüßt Makko, dass die berufliche Orientierung im neuen Bildungsplan aufgewertet wurde.

Schenk veranschaulichte in seinem Vortrag, welches Ziel mit einer beruflichen Orientierung in allen Klassen der allgemeinbildenden Schulen unter Einbeziehung der Grundschulen erreicht werden soll: durch die Einführung des neuen Pflichtfachs „Wirtschaft Berufs- und Studienorientierung“ können sich Schülerinnen und Schüler bereits früh und intensiv mit vielen verschiedenen Berufen und Studiengängen auseinandersetzten. Abbrecherquoten in der Dualen Ausbildung und im Studium von derzeit 25 bis 30 Prozent können durch eine rechtzeitige berufliche Orientierung vermieden werden.

Der Bildungsplan trägt auch der fortschreitenden Digitalisierung unseres Lebens Rechnung, indem das Fach Informatik ausgebaut wird. Bereits ab der Klassenstufe 5 erhalten die Schüler zukünftig eine Medienbildung und in den späteren Klassen Informatik-Unterricht. Auch die naturwissenschaftlichen und technischen Fächer (MINT) werden weiterentwickelt mit dem Ziel, mehr Schüler und vor allem Schülerinnen für MINT-Fächer zu begeistern. Der Praxisbezug an Schulen wird durch verpflichtende Praktikumstage gestärkt. Aufgrund der Einflussnahme der Eltern bei der Berufsentscheidung der Kinder werden auch die Eltern im Bildungsplan aktiv einbezogen.

Die unterschiedlichen Bausteine berücksichtigen, dass „Berufsorientierung ein langer Prozess ist, der nicht früh genug begleitet und beraten werden kann“, sagte Schenk. Dabei soll jeder Schüler individuell gefördert werden.

Für Emil Kesselburg vom Staatlichen Schulamt ist die erfolgreiche Umsetzung des Bildungsplans und der beruflichen Orientierung wichtig. So werden „Jugendliche für ihre Wirklichkeit aufgeschlossen und die Wirklichkeit schließt sich für die Jugend auf.“

Die Teilnehmer des Arbeitskreises, darunter viele Lehrkräfte, wünschen sich vom Schulamt und vom Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT eine beratende Begleitung und weitere Fortbildungen zum Bildungsplan 2016.

 

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